Ein Bandscheibenprolaps (BSP) oder Discusprolaps (lat. Prolapsus nuclei pulposi) kann eine sehr schmerzhafte Angelegenheit sein.

Allerdings müssen nicht alle Schmerzen, die von der Wirbelsäule herrühren auch tatsächlich mit einem Vorfall an der Bandscheibe zusammenhängen. Die Ursachen hierfür können sehr vielfältig sein.

Um bei einem Bandscheibenvorfall die Symptome richtig deuten zu können, erfahren Sie in unserem aktuellen Beitrag welche Krankheitsanzeichen im Bereich der Lendenwirbel- (LWS), Halswirbel- (HWS) oder Brustwirbelsäule (BWS) aber auch im Nacken für eine Beteiligung der Bandscheiben sprechen können.

Im ersten Schritt – Bitte keine Panik!

Das Internet ist voller Webseiten mit vermeintlichen Diagnosen rund um das Thema Rückenschmerzen und auch Vorfällen an der Bandscheibe. Treten akute Schmerzen auf, ist guter Rat teuer, jedoch keine Panikmache!

Betroffene sollten zunächst absolute Ruhe bewahren und die Beine möglichst auf mehrere Kissen oder Decken hochlegen.

Werden Sie von akuten Beschwerden geplagt, lassen Sie sich in den nächsten Tagen von Ihrer Familie oder von Freunden unterstützen. Das Tragen von schweren Lasten sowie langes Sitzen in angespannter Haltung sind in nächster Zeit absolut tabu für Ihren geplagten Rücken.

Für zu Hause gibt es verschiedene Hilfestellungen, die Sie bei akuten Rückenschmerzen Linderung verschaffen können.

Eine Reihe von wertvollen Hinweisen für den Notfall finden Sie auch in unserem Blog Beitrag: Bandscheibenvorfall 10 SOS Tipps.

Ist ein Discusprolaps immer mit schmerzhaften Symptomen verbunden?

Fälschlicherweise nehmen viele Menschen an, dass Probleme mit den Bandscheiben immer mit Schmerzen einhergehen.

Dabei gibt es zahlreiche Patienten, bei denen hier Problemstellungen in der Wirbelsäule vorliegen, ohne dass sie von Beschwerden geplagt wurden. Oft erfolgt die Diagnose dazu erst über ein MRT, das Risse etc. in der Bandscheibe sichtbar macht.

Jedoch gibt es auch Betroffene, bei denen sich ein Bandscheibenvorfall bereits Tage vorher ankündigt. Diese leiden dann beispielsweise unter starken Beschwerden im Rücken, die länger als eine Woche anhalten und bei denen auch die Arme oder Beine vom Schmerz betroffen sind.

Wann bei Problemen im Rücken zum Arzt gehen?

Gut zu wissen ist, dass Probleme an den Bandscheiben nicht zwingend mit Schmerzen einhergehen müssen. Oft wird bei Untersuchungen zufällig festgesellt, dass eine Verletzung im Bereich einer Bandscheibe vorliegt.

Andererseits muss nicht jeder Schmerz im Bereich der Wirbelsäule gleich ein Bandscheibenprolaps sein, denn die Ursachen für Rückenschmerzen sind mannigfaltig und reichen von Muskelverspannungen bis hin zu einem eingeklemmten Nerv.

Vergehen die Schmerzen im Rücken nach zwei bis vier Tagen selbstständig, ist ein Besuch beim Arzt nicht notwendig.

Eine Beeinträchtigung der Bandscheiben geht häufig mit einem plötzlich auftretenden Schmerz im Rücken einher. Hier wiederrum wird in Lenden-, Hals- sowie Brustwirbelsäule unterschieden, bei denen zwei Wirbel durch eine Zwischenwirbelscheibe (Bandscheibe) voneinander getrennt werden.

Unabhängig von der ersten Selbstdiagnose sollten Sie aber bei anhaltenden Schmerzen im Rücken, die länger als 4 Tage bestehen, unbedingt einen Arzt oder erfahrenen Therapeuten konsultieren.

Nur ein Arzt kann eine detaillierte Anamnese vornehmen und feststellen, wo genau der Schmerz sitzt, über welchen Zeitraum er bereits auftritt und wie der Patient diesen empfindet.

Dabei ist auch die Unterstützung des Patienten gefragt, den er sollte möglichst genau beschreiben wie sich der Schmerz anfühlt und ob er als stechend, bohrend, ständig etc. empfunden wird.

Nach eingehender Untersuchung des Körpers erfolgt häufig eine CT (Computertomografie) oder auch ein MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie) um anhand von konkreten Bildern der Wirbelsäule das Ausmaß möglicher Schäden festzustellen.

Anschließend bespricht der Arzt die Details zur Behandlung und mögliche Therapieansätze mit Ihnen.

LWS: Welche Symptome können für einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule sprechen?

Kommt es zu Schmerzen im Bereich des unteren Rückens können hier die Scheiben zwischen den fünf Lendenwirbeln der Lendenwirbelsäule (LWS) betroffen sein.
Ein Bandscheibenvorfall in der LWS kann sich über verschiedene Symptome äußern. Nicht immer ist eine Beteiligung der Bandscheiben auch tatsächlich für die Rückenschmerzen verantwortlich. Auch Probleme in der Muskulatur oder in den Nervenbahnen sorgen für Beschwerden im unteren Rücken.

Treten ein oder mehrerer der folgenden Krankheitsanzeichen auf?

Übersicht – LWS Symptome

  • Ausgeprägter, stichartiger Schmerz im unteren Rücken
  • Abstrahlung des Schmerzes bis in die Beine hinein
  • Schmerzen bei Belastung
  • Verhärtung der Muskulatur im LWS-Bereich
  • Anzeichen von Kribbeln, Taubheit oder Lähmung in Beinen und Füßen
  • Probleme bei Stuhlgang oder Wasserlassen

HWS: Wann kann ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule vorliegen?

Kommt es zu Beschwerden im Nacken kann ein Problem an den sieben Bandscheiben im Halswirbelbereich der Wirbelsäule die Schmerzursache sein. Jedoch muss auch hier, ähnlich wie bei Problemstellungen in der Lendenwirbelsäule, nicht zwingend ein Discusprolaps die Ursache dafür sein.

Anhand dem folgenden Überblick können Sie prüfen, ob womöglich eine Beteiligung der Bandscheiben in der Halswirbelsäule der Grund für Ihre Schmerzen ist bzw. ob die schmerzenden Symptome im Nacken für einen Bandscheibenvorfall sprechen.

Übersicht – HWS Symptome

  • Starke Nackenschmerzen mit verhärteter Muskulatur
  • Kopfschmerzen
  • Bis in die Arme ausgebreiteter Schmerz
  • Kribbeln, Taubheit, Lähmung in den Armen und Händen
  • Vorrübergehende Funktionsausfälle

BWS: Ist die Brustwirbelsäule von einem Bandscheibenvorfall betroffen?

Unsere Brustwirbelsäule ist eher selten von Vorfällen an den Bandscheiben betroffen.
Bei Schmerzen direkt in diesem Brustabschnitt der Wirbelsäule, der über zwölf Brustwirbel verfügt, kann allerdings ohne ärztliche Untersuchung ein Bandscheibenprolaps nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

BWS Symptom

  • Anhaltender Schmerz im Bereich der Brustwirbel

Seltene Bandscheibenproblematik: Wann kommt es zu Lähmungserscheinungen und extremer Verlust der Sensibilität?

In extremen Fällen kommt es zu einer Einengung von Nervensträngen sowie dem Rückenmark im Wirbelsäulenkanal. Dabei können Bandscheiben entlang der gesamten Wirbelsäule so stark eingeklemmt werden, dass das so genannte Querschnittssyndrom auftritt.

Mediziner sprechen dann von einem großen Bandscheibenvorfall, der allerdings äußerst selten diagnostiziert wird. Tritt ein derartiger Extremfall auf, ist eine Erstversorgung durch einen operativen Eingriff möglich.

Wichtig: Derartige Bandscheibenprolapse mit akuten Beeinträchtigungen an den Nerven sind die Ausnahme. Kommt es jedoch zu Erscheinungen wie Lähmungen, plötzliche Schwäche der Muskeln oder auch Inkontinenz bitte suchen Sie zur Abklärung zeitnah einen Arzt auf.

Bandscheibenvorfall Symptome richtig deuten? In unserem Artikel haben wir Ihnen die wichtigsten Krankheitsanzeichen, die im Zusammenhang mit den Bandscheiben stehen, zusammengetragen.

Dabei handelt es sich jedoch nur um allgemeine Anzeichen, die besonders häufig von Betroffenen geschildert werden.

Für eine gesicherte Diagnose ziehen Sie bitte einen Arzt zu Rate, der gemeinsam mit Ihnen auch die weitere Behandlung sowie therapeutische Maßnahmen rund um Ihre Rückenschmerzen individuell planen kann.

  1. finn says:

    Tja, die Krankheitszeichen wären für den Bruder vom Interesse. Der setzt ich täglich an seinem Bauplatz ein. So beschwert er sich über die Rückenschmerzen ja nicht selten. Den Link zu den 10 SOS-Tipps würde ich an ihn weiterleiten. Hoffentlich kann er sich selbst helfen.

  2. Mailin Dautel says:

    Das stimmt, nicht jeder Schmerz in der Wirbelsäule ist gleich ein Bandscheibenvorfall. Es gibt wirklich einige Positionen, die einem dabei helfen den Rücke zu entlasten und die Schmerzen erträglicher zu machen. Wenn der Schmerz wirklich lange andauert und schlimmer wird, dann sollte wirklich ein Spezialist aufgesucht werden.

  3. Franzi Heine says:

    Danke für die Tipps, woran man einen Bandscheibenvorfall erkennen kann. Mein Mann ist Tischler und belastet somit seinen Körper und seinen Rücken sehr. Oft klagt er über Rückenschmerzen, aber er möchte nie zum Arzt gehen. Interessant, dass ein Bandscheibenvorfall nicht ungebedingt schmerzhaft sein muss und durch Zufall entdeckt wird. Also muss ich mir nicht jedes Mal Sorgen machen, dass es ein Bandscheibenvorfall ist.

  4. Toni Krause says:

    Mein Onkel war wegen starker Rückenschmerzen bei seinem Hausarzt. Es wurde ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Danke für den Tipp, Ruhe zu bewahren und die Beine möglichst auf mehrere Kissen zu legen.

  5. Sven Bucher says:

    Nachdem ich jahrelang über mehr oder weniger intensiv auftretende Rückenprobleme geklagt habe bin ich doch mal zum Arzt für CT Untersuchungen gegangen. Nach eingehender CT Untersuchung werden die Bilder begutachtet. Wie Sie bereits anführen, erfolgen abschließend die Tipps für Therapiemöglichkeiten. Ich find die Methodik der CT Untersuchung als bildgebendes Verfahren über Magnetfelder ziemlich interessant.

  6. Joachim Hussing says:

    Danke für den Rat, bei einem Bandscheibenvorfall absolut ruhig zu bleiben. Meine Mutter hat seit einigen Tagen Rückenprobleme, und ich denke, es ist an der Zeit, dass sie einen Arzt aufsucht. Ich werde mein Bestes tun, um ihr zu helfen, ruhig zu bleiben, während wir einen Arzt suchen.

  7. Andreas Becker says:

    Ich habe ziemlich Rückenschmerzen seit dem Wochenende, also schon 5 Tage und es wird gefühlt eher schlechter als besser. Ich werde also Ihrem Rat folgen und einen Orthopäden aufsuchen und mich untersuchen lassen. Vielleicht ist es auch nur ein eingeklemmter Nerv und kein Bandscheibenvorfall, aber das werde ich wohl nur erfahren, wenn ich zum Arzt gehe.

  8. Tobias Müller says:

    Vielen Dank für den Beitrag zu den Symptomen von Bandscheibenvorfällen. Mein Onkel muss zum Wirbelsäulenröntgen, da er einen Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall hat. Gut zu wissen, dass man bei Beschwerden die Ruhe bewahren und die Beine hochlegen sollte.

  9. Tobias Richter says:

    Das überrascht mich jetzt, dass ein Bandscheibenvorfall nicht immer schmerzhaft ist. Mir hatte zwar ein Freund damals auch gesagt, dass sein Arzt es bei ihm eher zufällig festgestellt hat. Ich war da aber ein wenig skeptisch und dachte, er hätte den Arzt irgendwie falsch verstanden. Scheint wohl nicht der Fall gewesen zu sein, da bin ich jetzt ein wenig schlauer.

  10. Dennis Becker says:

    Ich vermute, dass meine Tante einen Bandscheibenvorfall hat. Es ist gut zu wissen, dass Schmerzen im Wirbelsäulenbereich und beim Stuhlgang darauf hinweisen können. Nun bin ich auf der Suche nach einem Facharzt für Bandscheibenvorfälle für sie.

  11. rollanda says:

    Danke für den informativen Beitrag, über den Bandscheibenvorfall. Meine Mutter hatte vor kurzem einen Bandscheibenvorfall, weshalb ich mich mehr informieren wollte. Wir werde jedenfalls schauen, dass wir zum Arzt gehen.

  12. Maria Schwarz says:

    Interessant, dass die Diagnose oft erst über ein MRT erfolgt. Ich litt in der Vergangenheit ebenfalls an chronischen Rückenproblemen und dachte, dass ich diese besiegt habe. Jetzt habe ich neue Schmerzen in der unteren Rückenregion. Am besten wende ich mich zunächst an eine Praxis für Wirbelsäulenröntgen.

  13. Nina Hayder says:

    Ich habe den Verdacht, dass ich eine Wirbelsäulenerkrankung habe. Daher ist es interessant, dass die Diagnose oft erst über ein MRT erfolgt. Darum werde ich zu einem Arzt gehen.

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