Die heilenden Effekte von Kälte werden bereits seit Jahrtausenden geschätzt und gehen Aufzeichnungen zufolge bis in die griechische Antike zurück. Bereits Hippokrates und Plinius beschrieben damals die positiven Eigenschaften von Kälteanwendungen.

In unserer heutigen Zeit erfolgt eine Rückbesinnung auf die Kryotherapie und die damit verbundenen Möglichkeiten einer Kältetherapie zuhause.

Wir beschreiben Ihnen in diesem Beitrag die Kältetherapie Wirkung genauer und zeigen Ihnen, wie Sie diese ganz einfach bei Schwellungen, Verstauchungen Verletzungen aber auch Kältetherapie bei Entzündungen, Rheumaschüben, zur Fiebersenkung und in vielen weiteren Fällen zur Anwendung bringen.

Was ist eine Kältetherapie?

Der Fachbegriff für Kältetherapie kommt aus dem Griechischen und steht mit dem Wort Kryo gleichbedeutend mit Kälte. Darunter werden eine Reihe von Methoden zusammengefasst, die unter Einwirkung von Kälte therapeutische Effekte in unserem Körper erzielen.

Fokussiert wird sich dabei auf den Entzug von Wärme in bestimmten Körperarealen um eine Verengung der Gefäße sowie Verringerung der Durchblutung und eine damit verbundene Schmerzlinderung zu erzielen.

Möglich wird dies durch eine abrupte Absenkung der Temperatur der Hautoberfläche, die dadurch in eine Art Schockzustand versetzt wird. Sie reagiert mit sofortigen Schutzmaßnahmen, verengt die Blutgefäße und sorgt für eine Verlagerung des Stoffwechsels in das Körperinnere. Diese Reaktion ist durchaus erwünscht und wird als Therapieform zur Behandlung unterschiedlicher Beschwerdebilder genutzt.

Welchen Formen der Kältetherapie gibt es?

Es existieren eine Reihe von Kältetherapien, die zum Beispiel professionell als Kältetherapie in der Physiotherapie oder im Bereich Wellness als Kältetherapie gegen Fett durchgeführt werden, aber auch in vielen Fällen ganz einfach als Kältetherapie zuhause Anwendung finden.

Zu den möglichen Kälteverfahren gehören unter anderem Kältewickel und -kompressen, die sich besonders einfach in den eigenen vier Wänden mit einem Moorkissen umsetzen lassen. Sie können aber auch Kältesprays, Eisteilbäder, Kaltwasserbäder, Kneip-Güsse oder der Behandlung in einer sogenannten Kältekammer zum Einsatz kommen.

Während manche Schmerzen sehr gut in der Kältetherapie zuhause lokal behandelt werden können, haben sich im Rahmen der Sportmedizin aber auch in der Behandlung von Krankheiten mittels Kältetherapie in der Physiotherapie Ganzkörperbehandlungen bewährt. Diese sollten jedoch nur unter medizinischer Aufsicht und passender Indikation durchgeführt werden.

Welche Auswirkungen hat die Kältetherapie?

Kälte sorgt für eine Anspannung der Muskeln und dadurch zu einer Lockerung von Verkrampfungen. Sie verbessert darüber hinaus die Verflüssigung der Gelenkschmiere und setzt den Stoffwechsel herab.

Der Kältereiz reduziert außerdem die Nervenleitgeschwindigkeit, verringert die Durchlässigkeit in den kleinen Blutgefäßen und verlangsamt entzündliche Prozesse.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kälte ist die Verringerung des Stresshormons Cortisol. Eine entscheidende Eigenschaft, die bei den meisten Patienten dazu führt, dass sie nach einer Kältetherapie frischer, vital und deutlich entspannter sind. Insbesondere dann, wenn die angewandte Kältemethode für kurze am ganzen Körper stattfindet.

Darüber hinaus werden aufgrund der Kälte im Körper Hormone ausgeschüttet, die zu einer Aktivierung des Sympathikus führen. Dabei handelt es sich um einen Bestandteil des Nervensystems, der dafür sorgt, dass unsere Blutgefäße sich verengen und die Herzfrequenz ansteigt.

Zusätzlich wird aufgrund der Kälte die Nervensensibilität gesenkt und damit zur Schmerzlinderung und zur Entzündungshemmung beigetragen.

Welche praktischen Anwendungsbereiche bietet die Kältetherapie?

Eine Kältetherapie kann in einer Arztpraxis oder Physiotherapie aber auch zu Hause in den eigenen 4 Wänden zum Einsatz kommen. In der folgenden Übersicht haben wir Ihnen eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten aufgelistet, für die eine Behandlung bei mit Kälte in Frage kommt:

  • bei akuten Schwellungen nach Verletzungen, Insektenstichen, Verbrennungen und Sonnenbrand
  • für Verstauchungen und Prellungen
  • bei Hämatomen
  • zur Behandlung akuter, rheumatischer Schübe
  • bei Arthritis und Arthrose sowie Gicht
  • bei Sehnenscheidenentzündungen
  • im Rahmen von Schleimbeutelentzündungen
  • zur Senkung von Fieber
  • bei Bindegewebs- und Autoimmunerkrankungen
  • zur Lösung von Muskelverspannungen im Bereich der Lendenwirbelsäule

Im Zusammenhang mit den praktischen Anwendungsbereichen taucht häufig die Frage auf: Werden die Kosten der Kältetherapie von der Krankenkasse übernommen? Diese Fragestellung lässt sich nicht pauschal beantworten und richtet sich stark nach dem Einsatzgebiet und der Behandlung in Physiotherapie und Arztpraxis.

Eine ambulante Kältetherapie oder auch eine Behandlung in der Kältekammer werden jedoch bislang nicht vom Leistungskatalog der meisten gesetzlichen Krankenkassen erfasst.

Für wen ist Kältetherapie geeignet?

Grundsätzlich kann eine Kältetherapie zuhause bei gesunden Menschen durchgeführt werden, auch als lokale Kältetherapie bei einem Baby oder Kleinkind, beispielsweise in Form von kalten Wadenwickeln bei Fieber.

Ebenso profitieren Sportler, aber auch alle anderen Personenkreise von einer Kälteanwendung, insbesondere bei akuten Verstauchungen oder Schwellungen.

Vorsicht ist jedoch bei Menschen geboten, die unter offenen Wunden oder Sensibilitätsstörungen leiden. Ebenso sollen Personen mit Durchblutungsstörungen, einer Schilddrüsenunterfunktion, Untergewicht, Problemen mit den Harnwegen, niedrigem Blutdruck und bekannten Herz-Kreislauf-Störungen nur in Rücksprache mit einem Arzt eine Kältetherapie zuhause durchführen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Wie lange dauert eine Kältetherapie?

Bereits nach einer Behandlungsdauer von 10 – 15 Minuten lässt sich die Durchblutung der Haut in den Muskelschichten reduzieren und eine Schmerzlinderung durch die Anwendung erzielen.

Legen Sie dazu beispielsweise eine Kältepackung auf den zu behandelnden Bereich und belassen Sie diese für die oben beschriebene Dauer auf dem betroffenen Körperareal. Achten Sie dabei darauf, dass die Kälte, beispielsweise in Form einer gekühlten Moorpackung, nicht direkt mit der Haut in Berührung kommt, sondern das ein Tuch oder ein passender Leinenbezug zum Einsatz kommen. Werden Tuch oder Bezug befeuchtet, kann der Kühleffekt noch verstärkt werden.

Spezielle Kältetherapien wie die Kältekammer werden bei Temperaturen zwischen -10 und -110 Grad durchgeführt. Der Aufenthalt in einer solchen Kammer ist auf einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 3 Minuten reduziert. Durch den Kälteschock können Entzündungen vermindert, Muskelkrämpfe gelöst und das Immunsystem insgesamt gestärkt werden.

Eine regelmäßige Anwendung kann dafür sorgen, das bei entzündlichen Prozessen der Stoffwechsel und Autoimmunreaktionen gedämpft und eine Schmerzunempfindlichkeit erreicht werden, die insgesamt dem Heilungsprozess der Patienten zuträglich sind.

Entdecken Sie die vielseitige Kältetherapie Wirkung!

Ganz gleich ob Sportverletzungen oder Prellungen durch einen Sturz, viele Menschen nutzen hier in der Akutbehandlung Kälteanwendungen.

Durch den Einsatz verschiedener Hilfsmittel lässt sich die Kältetherapie zuhause sehr leicht umsetzen, unter anderem mit einem Eisbeutel, Kühlakku oder Moorkissen.

Die Kälte sorgt dafür, dass die Schmerzen gelindert werden und Entzündungen sowie Ödeme sich nicht zu stark ausbilden.

Darüber hinaus wird die Kältetherapie aber auch in Physiotherapien und Arztpraxen angewendet, um den unterschiedlichsten Beschwerden entgegenzuwirken und unter anderem Krankheitsbilder wie Rheuma oder Gicht zu behandeln.

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