Die Zeit der Wechseljahre geht mit einer Reihe von Beschwerden, wie Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen einher, ausgelöst durch hormonelle Veränderungen. Allerdings werden in vielen Fällen Verdauungsstörungen und Wechseljahre nicht in Zusammenhang gebracht.

Dabei sind in dieser Phase Probleme wie Völlegefühl, harter Stuhlgang oder Bauchschmerzen unterschiedlicher Ausprägung keine Seltenheit. Denn weibliche Hormone wie Östrogen, Progesteron und Prostaglandine nehmen in den Wechseljahren einen erheblichen Einfluss auf die Verdauung. Doch was kann man gegen Verdauungsstörungen tun?

Bei uns finden Sie 5 praktische Tipps gegen Verdauungsstörungen in den Wechseljahren, die Ihnen dabei helfen, Ihren Magen-Darm-Trakt auf natürliche Weise zu unterstützen, bis sich der Hormonhaushalt wieder eingepegelt hat.

Tipp 1: Setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen

Verdauungsstörungen in der Phase der Wechseljahre können Sie vorbeugen, indem Sie besonders ballaststoffreich essen. Dabei handelt es sich bei Ballaststoffen um Pflanzenfasern, die besonders in Obst und Gemüse vorkommen, für unseren Organismus schwer verdaulich sind, aber für die Gesundheit unseres Darms eine große Rolle spielen.

Sie erhöhen das Sättigungsgefühl und lassen den Blutzucker nur langsam ansteigen. Darüber hinaus unterstützen Ballaststoffe das Wachstum gesunder Darmbakterien und sorgen für eine regelmäßige Darmentleerung mit weichem Stuhl. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Erwachsenen täglich 30 Gramm Ballaststoffe zu essen.

Das gelingt, indem Sie auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse wie verschiedene Kohlarten, Möhren und Kartoffeln, Obst und getrocknete Früchte, wie Äpfel, Birnen und Beeren, Vollkornprodukte wie Vollkornbrot oder -nudeln, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen sowie Nüsse und Samen setzen.

Um sich ausgewogen zu ernähren, sollten Sie also nicht nur möglichst viel Gemüse und Obst zu sich nehmen, sondern bei Zutaten wie Brot, Pasta und Reis immer auf die Vollkornversion setzen, denn diese ist ballaststoffreicher als die helle Variante.

Tipp 2: Achten Sie darauf, richtig zu kauen

Verdauungsstörungen vermeiden lassen sich auch, indem Sie richtig kauen. Das mag zunächst profan klingen, das richtige Kauen beeinflusst jedoch maßgeblich die Verdauung.

Kauen gilt als erster Schritt der Verdauung und unterstützt den Magen dabei, die Nahrung ordentlich zu verstoffwechseln und wichtige Nahrungsbausteine aufzunehmen. Wenn die Nahrung nicht richtig gekaut wird, gelangen größere Nahrungsstücke in den Verdauungstrakt und können dort schnell zu Blähungen und Verstopfungen führen.

Kauen Sie Ihre Nahrung gründlich, werden deutlich mehr Verdauungsenzyme produziert, die dabei helfen, ihre Nahrung aufzuspalten und das gesamte Verdauungssystem zu unterstützen.

Über den Prozess des Kauens wird die Produktion von Salzsäure im Magen angeregt sowie der pH- Wert unterstützt und so eine optimale Verarbeitung gewährleistet.

Doch wie oft sollten Sie Ihr Essen für eine gesunde Verdauung kauen? Verschiedene Studien zeigen, dass ein rund 32 maliges Kauen pro Bissen, Verdauungsstörungen lindern oder diesen sogar effektiv vorbeugen kann. Bei weichen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Kartoffelpüree oder Bananen, genügt auch das 10 malige Kauen für eine gute Verdauung.

Tipp 3: Trinken Sie viel Wasser und Tees aus Heilpflanzen

Verdauungsstörungen während der Wechseljahre lindern Sie darüber hinaus, indem Sie ausreichend trinken. Das bedeutet mindestens 2 Liter am Tag. Die optimale Flüssigkeitsmenge können Sie berechnen, indem Sie rund 30 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag annehmen. Das entspricht bei einem Gewicht von beispielsweise 75 kg rund 2,25 Liter.

Ergänzen lässt sich diese Zufuhr mit Kräutertees, die sich beruhigend auf den Magen- Darm-Trakt auswirken, wie Kümmel, Anis, Ingwer, Fenchel, Kamille und Pfefferminze.

Wenden Sie die Heilpflanzen einzeln oder in Kombination in Teemischungen an und trinken Sie diese über den Tag verteilt, um Verdauungsstörungen lindern zu können. Ganz nebenbei entstehen hier leckere Geschmacksvariationen, die sich gut in den Alltag integrieren lassen.

Tipp 4: Bleiben Sie in Bewegung

Regelmäßige Bewegung hilft Ihrem Körper, Lebensmittel besser zu verdauen, insbesondere jene, die im Magen und Dünndarm länger brauchen.

Hier ist es bereits von Vorteil, wenn Sie täglich darauf achten, so viel wie möglich Wege zu Fuß zu erledigen oder spazieren zu gehen.

Ein sportliches Trainingsprogramm hilft Ihnen darüber hinaus dabei, in Form zu bleiben und gleichzeitig Ihren Verdauungstrakt aktiv zu halten. So beugen Sie Verstopfungen und Blähungen vor und vermeiden damit verbundene Beschwerden.

Gehen Sie hier Sportarten nach, die Ihnen Spaß machen, um die Freude an der Aktivität mit der Förderung der Gesundheit zu verbinden.

Tipp 5: Setzen Sie auf sanfte Massagen und wohltuende Wärme

Verdauungsstörungen während der Wechseljahre begegnen Sie auch, indem Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun und auf schonende Massage und Wärmeanwendungen setzen.

Dazu gibt es spezielle Massagetechniken, die die Verdauung sanft anregen und dafür sorgen, dass die aufgenommenen Nahrungsmittel den Magen-Darm-Trakt passieren, ohne ihn zu beschweren.

Beginnen Sie mit sanften kreisförmigen Bewegungen auf der rechten Seite Ihres Bauches unten am Beckenknochen. Bewegen Sie sich leicht nach oben auf der rechten Seite bis Sie am Rippenknochen angelangt sind.

Nun bewegen Sie ihre Hand kreisend auf die linke Seite und arbeiten sich vom Rippenknochen bis zum Hüftknochen nach unten vor. Wiederholen Sie die kreisende Bewegung für rund 2 – 3 Minuten. Sie werden bemerken, dass diese einfachen Handgriffe eine Wohltat sind.

Verdauungsstörungen in den Wechseljahren, die unter anderem mit Bauchschmerzen einhergehen, lassen sich auch gut mit einem Moorkissen behandeln. Wärmen Sie dieses in einem Wasserbad auf und legen Sie es anschließend auf das schmerzende Areal.

Sie werden bereits innerhalb kürzester Zeit bemerken, dass die ausgestrahlte Wärme entspannend und krampflösend wirkt und Ihr Magen-Darm-Trakt zur Ruhe kommt.

Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass Sie sie beliebig oft wiederholen können und nebenwirkungsfrei von der Schmerzlinderung profitieren.

Probieren Sie die schonende Anwendung einfach aus, wenn Sie das nächste Mal mit Problemen bei der Verdauung zu kämpfen haben.

Fazit: Verdauungsstörungen und Wechseljahre – diese Ratschläge helfen!

Was kann man gegen Verdauungsstörungen tun? Zunächst einmal ist es entscheidend, dass Sie zwischen den Themen Verdauungsstörungen und Wechseljahre einen Bezug herstellen und verstehen, dass durch hormonelle Veränderungen im Körper auch die Verdauung beeinträchtigt werden kann.
Sind Sie sich dessen bewusst, können Sie aktiv werden und mit einer ballaststoffreichen Ernährung, dem richtigen Kauen, viel Wasser und Heilpflanzen Tees aber auch moderater Bewegung sowie Massagen und Tiefenwärme, Verdauungsstörungen vermeiden oder diese zumindest deutlich lindern.

Hören Sie dabei stets auf die Signale Ihres Körpers und entwickeln Sie ein Bewusstsein dafür, was Ihnen besonders guttut. Achten Sie darauf, Stress zu vermeiden und gönnen Sie sich hin und wieder etwas, das Körper und Geist in der Balance hält. Wie wäre es zum Beispiel mit einem abendlichen Vollbad oder einem entspannenden Wellnesstag?

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