Dumpf, stechend, akut oder chronisch – Schmerzen in der Leistengegend können vielfältig in Erscheinung treten und ganz unterschiedliche Ursachen haben.

Bei dem Inguen (lateinisch für Leiste) handelt es sich um den seitlichen Teil der Bauchwand. Aufgrund der Anatomie treten Leistenschmerzen bei Männern deutlich häufiger auf, als bei Frauen. Dennoch können auch Frauen darunter leiden, beispielsweise während der Menstruation oder einer Schwangerschaft.

Sie werden von Beschwerden im Leistenbereich geplagt und wissen nicht genau, was Sie jetzt tun sollen?

Wir haben Ihnen eine Reihe wichtiger Informationen rund um das Thema Inguinalschmerzen zusammengetragen, die Ihnen sicher weiterhelfen werden.

Nicht nur Männer Leiden unter Leistenproblemen

Bei Männern kommt es deutlich häufiger zu einem so genannten Hernia inguinalis, einem Leistenbruch, da ihr Leistenkanal an der unteren Bauchwand deutlich empfindlicher ist.

Eine Schwäche der Bauchwände kann hier dazu führen, dass es bereits zu Leistenschmerzen beim Husten kommt oder das Pressen beim Toilettengang Leistenbrüche verursachen kann.

Bei Frauen kommt es insbesondere im Alter manchmal zu einem Schenkelbruch in dieser Körperregion.

Häufig treten aber auch während der Schwangerschaft Leistenschmerzen auf. Denn in dieser Zeit sorgen hormonelle Änderungen im Körper dafür, dass sich das Binde- und Muskelgewebe im Beckenboden dehnt, um dem Fötus ausreichend Platz zu verschaffen. Dies führt nicht selten zu einem schmerzenden Rücken sowie einem Ziehen in den Leisten.

Manchmal kommt es während der Schwangerschaft auch zu einer Beckenringlockerung, die ebenfalls als Ursache für einen Überlastungsbruch der Leiste in Frage kommen kann.

Mögliche Ursachen für die Beschwerden

Leistenleiden können über den Unterleib, Hüfte bis hin zu den Oberschenkeln abstrahlen. Die Auslöser sind dabei äußerst vielfältig. Sie reichen von Brüchen bis hin zu Erkrankungen der Harn- oder Geschlechtsorgane.
Die folgende Aufzählung gibt einen Überblick über mögliche Ursachen:

  • Leistenbruch, Schenkelbruch
  • Leistenzerrung
  • Muskel- oder Sehnenverletzungen
  • Beckenringlockerung und Leistenschmerzen in der Schwangerschaft
  • Während der Menstruation
  • Gelenkerkrankungen
  • Entzündungen der Nerven
  • Harnorganerkrankungen
  • Geschlechtsorganerkrankungen
  • Schwellungen der Lymphknoten

Leistenschmerzen links oder rechts?

Leistenschmerzen links können akut oder chronisch auftreten und unter anderem in Bewegung. Insbesondere wenn es sich um einen stechenden Schmerz handelt, kann hier beispielsweise das Hüftgelenk ein Auslöser sein.

Das einseitige Auftreten von Inguinalschmerzen links kann aber auch von einem Leistenbruch oder Schenkelbruch, Verletzungen von Muskeln oder Sehnen, sowie von entzündlichen Vorgängen aber auch Schwellungen der Lymphknoten verursacht werden.

Leistenschmerzen rechts haben ebenfalls ein breites Spektrum an möglichen Ursachen, hier kommt es jedoch häufiger vor, dass der Schmerz vom Bauch aus in die Leiste abstrahlt. Probleme auf der rechten Seite können unter anderem zum Beispiel mit entzündlichen Erkrankungen des Blinddarms zusammenhängen. Häufig klagen die Patienten dann aber auch über Missempfindung im Bereich des Bauchnabels.

Weitere Erkrankungen wie Probleme mit der Harn- oder Gallenblase sowie eine veränderte Dickdarmschleimhaut, Entzündungen der Eierstöcke etc. können eben für Inguinalbeschwerden auf der rechten Seite verantwortlich sein.

Selten lässt sich ein Schmerz in der Leiste links oder rechts einer eindeutigen Erkrankung oder einem konkreten Auslöser zuordnen. Es ist immer eine Gesamtbetrachtung des Krankheitsbildes notwendig.

So können sich Beschwerden in der Leistenregion unter anderem in bestimmen Alltagssituationen verstärken und sich als akute oder schleichende Leistenschmerzen beim Husten, beim Laufen oder in Bewegung äußern.

Entstehen die Probleme durch zum Beispiel Husten, Laufen oder allgemein bei Bewegung kann ein beginnender oder bereits vorhandener Leistenbruch die Ursache sein.
Treten die Störungen gerade nachts auf, liegt eventuell eine Entzündung der Schambeinfuge (Symphyse), des Schambeins oder Hüftarthrose vor.

Leistenschmerzen kühlen oder wärmen?

Bei bestimmten Leiden im Bereich der Leiste hilft eine Kälte- oder Wärmetherapie ganz natürlich. Bitte besprechen Sie diese eigene Behandlung zu Hause aber vorab mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, denn
nur so lassen sich Kälte beziehungsweise Wärme optimal und abgestimmt auf die individuelle Erkrankung einsetzen.

Mit einem Moorkissens lässt sich, je nach Ursachen der Leistenbeschwerden, der betroffene Bereich links oder rechts individuell kühlen beziehungsweise wärmen.

Dabei kommt es bei Kälte zu einer Verengung der Gefäße und einem Betäuben des Schmerzempfindens. Wärme hingegen sorgt für Lockerung und Entspannung insbesondere auch der umliegenden Muskulatur.

Gerade während der Menstruation oder in Phasen des Wachstums bei Jugendlichen kann das Wärmen die Leistenschmerzen reduzieren. Nutzen Sie hierfür am besten ein Wärmekissen oder ein Sitzbad in warmen Wasser.

Bei einem plötzlich auftretenden Leistenbruch sorgt eine Behandlung mit Kühlpacks für Linderung, da die Kälte für eine Betäubung der Leistenregion sorgt. Allerdings nur als Erste-Hilfe-Maßnahme, denn hier ist umgehend einen Arzt zu konsultieren.

Auch bei einer Leistenzerrung lassen sich die Symptome wie Schwellungen und Leistenschmerz durch Kühlen sowie einem Hochlagern der Beine reduzieren.

Vorbeugung durch regelmäßiges Muskeltraining

Wussten Sie, dass Sie bestimmten Schmerzen in der Leistengegend sowie einem Leistenbruch vorbeugen können? Regelmäßige Bewegung und der gezielte Aufbau der Muskulatur unterstützen starke Bauchmuskeln, die dem Bauchinnendruck entgegenwirken.

Durch das Training der Muskulatur an Oberschenkeln und Gesäß werden die Gelenke in Kien und Hüfte stabilisiert und es kommt nicht zu so genannten Schonhaltungen, die die Leisten strapazieren können.

Darüber hinaus sorgt Sport für einen optimalen Stoffwechsel und eine gute Durchblutung von den Organen im Unterleib.

Übungen gegen Leistenschmerz bei Bewegungsmangel und schwacher Muskulatur

Kommt es aufgrund einer schwachen Rumpfmuskulatur oder mangelnder Bewegung zu Problemstellungen mit den Leisten, können bereits einfache Übungen helfen.

Sie dienen als vorbeugende Maßnahmen und schützen vor Leistenzerrungen oder -brüchen, Muskelverkürzungen oder Gelenkblockaden.
Probieren Sie zum Beispiel folgende Übungen:

  • Diagonal Stretching
  • Hüftstrecken
  • Kamel (Ustrasana)
  • Yoga-Haltung der Taube
  • Einfacher Ausfallschritt

Wichtiger Hinweis! Für einen Laien lässt sich sehr schwer bestimmen, woher das Leistenziehen wirklich kommt. Ein erfahrener Mediziner kann sich ein genaues Bild von Ihren Beschwerden in der Leistengegend machen und Sie bei der weiteren Therapie entsprechend unterstützen.

Im Anschluss an die Diagnose können Sie zu Hause selbst aktiv werden und zum Beispiel durch bestimmte Medikamente und Übungen zur Muskelstärkung die Heilung unterstützen. Dabei lassen sich auch einfache Hausmittel nutzen und Sie können bei Inguinalschmerzen, je nach Krankheitsbild, wärmen oder kühlen.

Akute und chronische Leistenschmerzen beim Arzt abklären! In unserem Artikel finden Sie verschiedene Hinweise rund um mögliche Beschwerden im Bereich der Leisten und was Sie dagegen tun können.

Allerdings gibt es hier zahlreiche und ganz unterschiedliche Ursachen, die manchmal harmlos sind, jedoch auch auf akute Erkrankungen hindeuten können. Ein Termin beim Arzt verschafft die nötige Klarheit.

  1. Katrin Maier says:

    Vielen Dank für den informativen Beitrag über Leistenschmerzen. Mein Vater hatte vor kurzem einen Leistenbruch und musste sich einer Leisten OP unterziehen lassen. Gut zu wissen, dass es bei Männern deutlich häufiger zu einem sogenannten Hernia inguinalis kommt, da ihr Leistenkanal an der unteren Bauchwand deutlich empfindlicher ist.

  2. Manfred says:

    Ich hatte auch Schmerzen in den Leisten. Nun soll eine Gelenkerkrankung ausgeschlossen werden. Ich werde Dienstag zum digitalen Röntgen fahren. Vielleicht sind meine Nerven auch entzündet. Interessant, dass manchmal Wärme und manchmal Kühlung hilft.

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