Rheuma, Arthrose oder Gicht … in den Wintermonaten klagen deutlich mehr Menschen über chronische Beschwerden, die sich in der kalten Jahreszeit oft verschlimmern. Vielleicht sind auch Sie auf der Suche nach Möglichkeiten, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Gesunde Ernährung im Winter kann Ihren Körper aktiv dabei unterstützen.

Eine ausgewogene Ernährung stärkt nicht nur Ihr Immunsystem, sondern ermöglicht es, Entzündungen zu reduzieren, die ein häufiger Auslöser von Schmerzen sind. Rheuma, Arthrose und Gicht werden im Volksmund gern synonym gebraucht.

Das liegt daran, dass es sich bei allen drei Beschwerdebildern um Erkrankungen der Gelenke handelt – jedoch mit unterschiedlichen Ursachen. Aber welche Kost eignet sich generell und worauf sollten Sie bei speziellen Vorerkrankungen in der Ernährung besonderen Wert legen?
In unserem Beitrag heute lesen Sie alles über Ballaststoffe, Gluten, natürliche Entzündungshemmer für eine nachhaltige Rheuma Ernährung oder Gicht Ernährung sowie die Ernährung bei Arthrose. Passend dazu finden Sie bei uns gesunde Ernährung Rezepte, die Sie ganz leicht zu Hause umsetzen können.

Tipp 1: Ausgewogene Ernährung täglich umsetzen!

Wir neigen häufig dazu, erst dann bewusster auf unsere Lebensmittel zu achten, wenn es uns bereits gesundheitlich schlechter geht. Eine gesunde Ernährung im Winter setzt auf saisonale Kost, die abwechslungsreich ist und viele Vitamine sowie ungesättigte Fettsäuren beinhaltet.
Eine tägliche ausgewogene Ernährung ist reich an frischem Obst und Gemüse, Fisch sowie pflanzlichen Ölen. Sie reduziert stark verarbeitete Lebensmittel und Fertiggerichte auf ein absolutes Minimum.

  • möglichst 5 Portionen Gemüse und Obst täglich
  • wenige, fettreiche tierische Lebensmittel
  • mindestens zweimal in der Woche Fisch wie Hering oder Lachs
  • Öle mit Omega-3-Fettsäuren wie Lein-, Walnuss und Sojaöl
  • wenig und fettarme Milch- sowie zugehörige Produkte
  • Minimierung des Alkoholkonsums

Tipp 2: Setzen Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung!

Ballaststoffe finden sich insbesondere in pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Ballaststoffzufuhr von 30 Gramm.

  • Gemüse wie Kohl und Möhren
  • Obst und getrocknetes Obst, darunter Äpfel, Birnen, Beeren
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte beispielsweise Bohnen oder Linsen
  • Nüsse sowie Samen

Dabei sollte eine ballaststoffreiche Ernährung immer mit ausreichend Flüssigkeit einhergehen. Trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees jeden Tag, um ein optimales Quellen der Ballaststoffe im Darm zu garantieren.

Tipp 3: Glutenfreie Ernährung: Reduzieren Sie Klebereiweiß!

Sicher haben Sie bereits an verschiedenen Stellen etwas über das Thema glutenfreie Ernährung gehört. Aber vielleicht ist Ihnen noch nicht bewusst, was genau damit gemeint ist. Dabei handelt es sich um ein Klebereiweiß, das in Backwaren aus Weizen oder auch in Fertigprodukten steckt. Es gilt als schwer verdaulich und entzündungsfördernd.

Viele unverarbeitete Lebensmittel darunter Amaranth, Hirse, Buchweizen, Reis, Mais, Quinoa, Soja aber auch alle Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Kichererbsen und Gemüse sind frei von Gluten. Gesunde Ernährung Rezepte, finden Sie zum Beispiel hier: glutenfreie Ernährung – Chefkoch.

Tipp 4:Wenig Wurst und Fleischwaren in der Rheuma Ernährung!

Als Ausgangsstoff zur Bildung entzündungsfördernder Fettsäuren gilt die mehrfach ungesättigte Arachidonsäure (AA). AA kommt besonders viel in folgenden Produkten vor:

  • Schweineschmalz (1.700 mg in 100 g)
  • Schweineleber (870 mg in 100 g)
  • Eigelb (297 mg in 100 g)
  • Leberwurst (230 mg in 100 g)
  • Rindfleisch (70 mg in 100 g)

Reduzieren Sie aus diesem Grund bei Ihrer Rheuma Ernährung bewusst Fleischwaren und achten Sie auf ausreichend Omega-3 aus Fisch, Fisch- oder Algenöl. Omega-3 Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) oder Docosahexaensäure (DHA) verhindern, dass AA in Eicosanoide umgewandelt wird und hemmen so den Stoffwechsel der Arachidonsäure.

Tipp 5: Vitaminreiche und fettarme Ernährung bei Arthrose!

Bei Arthrose handelt es sich um einen mechanischen Verschleiß der Gelenke, der auch als degenerativer Rheumatismus bezeichnet wird. Experten empfehlen eine Ernährung bei Arthrose, die wenig Fett beinhaltet und reich an Vitaminen ist.

Ihre gesunde Ernährung im Winter optimieren Sie dabei mit calciumreichen Lebensmitteln aber auch mit Hilfe der gezielten Zufuhr von Ballaststoffen. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist u. a. mit Naturreis möglich. Essen Sie außerdem Kaltwasserfische und setzten Sie auf natürliche Stoffe wie Knoblauch oder Zwiebeln, die Experten zufolge knorpelschützende Effekte besitzen.

Tipp 6: Gicht Ernährung: Purinarme Kost bei Gicht!

Die Gicht ist eine Sondervariante der rheumatischen Erkrankungen, die nicht durch das Immunsystem, sondern durch Probleme im Stoffwechsel und einer damit verbundenen Ablagerung von Harnsäurekristallen hervorgerufen wird.

Es kommt zu Störungen im sogenannten Purinstoffwechsel, durch den es zu einem Anstieg der Harnsäure im Blut kommt. Diese wird nicht über die Nieren ausgeschieden, sondern lagert sich in Organen und Gelenken ab.

Bei der Gicht Ernährung liegt das Hauptaugenmerk auf einer purinarmen Kost. Verzichten Sie dabei bitte weitestgehend auf Fleisch, Wurst, Innereien und Fisch, die den Harnsäurespiegel negativ beeinflussen (z. B. 100 g Hähnchenfleisch erzeugt 180 mg Harnsäure). Vermeiden Sie auch Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen die je 100 g bis zu 200 mg Harnsäure bilden. Ebenso besitzen Gemüsearten wie Spargel oder Spinat einen hohen Gehalt an Purin.

Tipp 7: Kurkuma als natürlicher Entzündungshemmer!

Die Wissenschaft geht davon aus, dass das in der Kurkumapflanze enthaltene Curcurmin entzündungshemmend wirken kann. Allerdings ist unser Körper nicht in der Lage das Curcurmin in größeren Mengen aufzunehmen.

Studien zeigen hier interessante Ergebnisse im Einsatz von liposomalen Produkten, beispielsweise in der Rheuma-Therapie. Die spezielle Formulierung von Nahrungsergänzungen mit Liposomen macht eine bessere Bioverfügbarkeit von Curcurmin möglich.

Tipp 8: MSM Nahrungsergänzung für die Gelenke!

Methylsulfonylmethan (MSM) wird in der Heilkunde als natürliches Mittel gegen schmerzhafte Gelenkerkrankungen beschrieben. Auch Mediziner, unter anderem im Rahmen einer MSM-Studie der Uniklinik Freiburg, haben sich bereits mit der antientzündlichen, antioxidativen Wirkung sowie dem Einfluss von MSM auf den Knochenstoffwechsel beschäftigt. MSM hemmte verschiedene Botenstoffe bei Entzündungen und kann so vielseitig, u. a. bei Arthrose zur Anwendung kommen.

Die organische Schwefelverbindung ist als Nahrungsergänzung erhältlich und kann auch über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden. Schwefel ist aber auch u. a. in Eiern, Fisch, Knoblauch, Zwiebeln, Brokkoli, Mais, Sonnenblumenkernen, Cashewnüssen, Walnüssen und Mandeln enthalten.

Gesunde Ernährung im Winter – mit diesen Tipps lässt sie sich in der Praxis umsetzen!
Achten Sie besonders in der kalten Jahreszeit auf eine ausgewogene Ernährung, die auch bestehende Erkrankungen wie Rheuma, Gicht oder Arthrose im Blick behält. Mit unseren 8 Tipps gelingt es Ihnen die auch in der täglichen Praxis umzusetzen.

  1. Joachim Hussing says:

    Danke für die Informationen über Rheuma und ausgewogene Ernährung. Ich bin besorgt über meine Gesundheit. Ich werde versuchen, mich ausgewogen zu ernähren, und ich werde mit einem Arzt über Rheumatismus sprechen.

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