Der Begriff „Fango“ kommt ursprünglich aus dem Italienischen und steht für Moorschlamm. Anders, als die Ihnen vielleicht bereits bekannten Mooranwendungen, stammt der Naturstoff nicht aus Feuchtgebieten, sondern aus Vulkangestein.

Was viele Anwender ebenfalls nicht wissen, es gibt zwei unterschiedliche Arten von Fango: organischen und an organischen Fango.

In unserem heutigen Blog Beitrag dreht sich alles um den natürlichen Schlamm und dessen vielseitige Wirkung. Bei uns erhalten Sie Antworten auf Fragen wie: Was ist Fango? Wie wirkt er? Wie verwende ich eine Fangopackung richtig oder welche Fangoarten gibt es?

Was ist Fango?

Fango ist ein aus Vulkangestein gewonnenes Naturprodukt. Im Italienischen auch als „fango“ (Singular) beziehungsweise „fangi“ (Plural) bezeichnet, handelt es sich um einen mit zahlreichen Mineralien angereicherten Moorschlamm aus vulkanischer Herkunft.

In der Naturheilkunde wird der Mineralschlamm seit Jahrhunderten für gesundheitsfördernde Bäder und Packungen eingesetzt. Hier finden sowohl vulkanische Schlämme, als auch Schlammarten aus speziellen Regionen Anwendung.

Fango ist besonders reich an natürlichen Inhaltsstoffen. Er enthält unter anderem Kieselsäure aber auch Tonerde, Schwefel, Titan, Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium sowie weitere Spurenelemente. Hierzu können beispielsweise Mangan, Kupfer, Barium sowie Lithium gehören.

Insbesondere die enthaltene Kieselsäure gilt als wertvolle Ursubstanz, die aktivierende Eigenschaften auf unseren Organismus haben kann. In Zusammenhang mit Fangoanwendungen wird auch häufig von feuchter Wärme gesprochen. Dabei kann der mineralhaltige Naturstoff mit Wasser und Wärme die Mineralbestandteile über die Haut an unseren Körper abgeben.

Fangopackung Wirkung im Überblick

Vor der Verwendung auf dem Körper wird das Fango Pulver mit Wasser zu einem Brei vermischt und dieser auf eine Temperatur von bis zu 50° Grad erhitzt. Die so hergestellte Schlammpackung wird etwa 3 cm dick auf bestimmte Körperareale aufgetragen.

Anschließend verbleibt die Fangopackung für etwa 20 bis 40 Minuten auf dem Körper und wird dabei von einem Wärmespeicher wie einer Folie, einem Tuch oder einer warmen Decke ummantelt. Die Fangoanwendung kann dabei eine Tiefenwärme erzeugen, die auch das Gewebe in den unteren Hautschichten erreicht und dort eine wohltuende Fangopackung Wirkung erzielt:

  • Förderung der Durchblutung
  • Schmerzlinderung
  • Entspannung der Muskeln
  • Lockerung des Bindegewebes

Der natürliche Mooreschlamm führt mit Unterstützung hoher Temperaturen zur intensiven Durchblutung der Haut sowie zu einer Aktivierung von Bindegewebe und Muskeln. Es kommt zu einer nachhaltigen Entspannung der Muskulatur sowie zur Schmerzlinderung bei den unterschiedlichen Beschwerden.
Fango kann für die verschiedensten Anwendungsgebiete genutzt werden. Er kommt unter anderem bei folgenden Beschwerden zum Einsatz:

  • Verspannungen im Bereich Rücken Schulter Nacken
  • Verhärtungen der Muskulatur
  • Rheumatismus in Bindegewebe und Muskeln
  • Störungen bei der Durchblutung und im Stoffwechsel
  • Chronischen Erkrankungen der Gelenke
  • Fibromyalgie oder Fibromyalgiesyndrom
  • Ischias
  • Hexenschuss
  • Beschwerden wären der Monatszyklen
  • Erkrankungen der Haut wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Ekzeme

Wie wird die Fangopackung richtig erwärmt?

Fangopackung Mikrowelle

Ideal für die Erwärmung einer Fangoanwendung ist die Mikrowelle. Unser Tipp: Gehen Sie dabei vorsichtig vor. Nutzen Sie eine maximale Leistung von 500 Watt und erhitzen Sie die Packung für maximal 2 bis 3 Minuten.

Anschließend sollten Sie die Temperatur des Fangoschlamms prüfen und gegebenenfalls den Vorgang wiederholen. Eine schonende Erwärmung der Fangopackung in der Mikrowelle sorgt dafür, dass die wertvollen Inhaltsstoffe des Naturprodukts erhalten bleiben und anschließend ihre volle Wirkung auf Ihrem Körper entfalten können.

Fangopackung Backofen

Fango niemals im Backofen zu Hause erwärmen! Leider hält sich die Annahme hartnäckig, dass dies in Heimanwendung möglich ist. Ein weitverbreiteter Irrglaube, denn der Fangoschlamm kann dadurch unbrauchbar gemacht werden.

Die Ursache hierfür liegt darin, dass es bei der Erwärmung der Fangopackung im Backofen zu einer starken Erhitzung an der Oberfläche kommt, ohne dass sich die vollständige Packung gleichmäßig erwärmt.

Anders verhält es sich übrigens bei speziellen Fangoöfen, die jedoch meist ausschließlich im Rahmen von kommerziellen Schönheit- und Kuranwendungen und nicht im Heimgebrauch zum Einsatz kommen.

Unterschied: organischer Fango und anorganischer Fango?

Organischer Fango setzt sich aus den Bestandteilen Fangoschlamm, Thermalwasser sowie speziellen Algen oder Mikroorganismen zusammen. Letztere unterstützen einen Reifungsvorgang des Fangos der mindestens 60 Tage dauert. Diese Form der Fangoherstellung ist sehr kosten- und platzintensiv. Dabei wird in verschiedenen Becken der Fangoschlamm zur Reifung gelagert. Hohe Kosten entstehen dabei, dass während des Herstellungsprozesses viele Aufgaben in Handarbeit erfolgen.

Der anorganische Fango ist im europäischen Raum außerhalb von Italien bekannt. Insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird dabei auf den Reifungsvorgang verzichtet. Vielmehr kommt Vulkangestein für die Fango Produktion zum Einsatz, das besonders reich an Mineralstoffen ist und in Zusammenhang mit hohen Temperaturen eine volle Fangopackung Wirkung entfalten kann.
Verwendet wird in Deutschland beispielsweise vulkanisches Gestein aus Kitzingen am Kaiserstuhl sowie aus Mendig am Lacher See. Eine bekannte Fango-Region in Österreich ist das Steirische Vulkanland. Zu Herstellung wird es Vulkangestein abgebaut und fein gemahlen.

Der anorganische Fango enthält dann, je nach Region, ausgewählte Mineralstoffe und wird mit Thermal-, Mineral- oder Brauchwasser vermengt. Bestimmte Kurorte nutzen zum Beispiel für die Herstellung auch einen Zusatz aus Radon oder Schwefel.

Die Fangoanwendung wird nur einmal verwendet und anschließend möglichst umweltfreundlich entsorgt. Da es sich bei Fango um ein Naturprodukt handelt, lässt es sich sowohl in der Landwirtschaft, im Garten oder auf dem Kompost gut verwerten. Wichtig: Entfernen Sie bei der Entsorgung eventuelle Folien, in die der Fangoschlamm verpackt war.

Was kostet eine Fangopackung?

Aus Gründen der Kosteneinsparung kommen vielerorts Paraffin-Fango-Packungen zum Einsatz. Dabei wird jedoch lediglich Paraffinwachs mit natürlichen Fango gestreckt. Gut zu erkennen sind diese kostengünstigen Packungen auch daran, dass sie mehrfach verwendbar sind.

Wenn Sie sich unsicher sind, um welche Form der Fangoanwendung es sich handelt, fragen Sie direkt in der behandelnden Physiotherapie oder der Wellness-Einrichtung nach. Setzen Sie wenn möglich auf den naturbelassenen Rohstoff, ohne den Zusatz von Paraffin oder anderen preiswerten Alternativen.

Doch was kostet eine Fangopackung, die frei von Zusatzstoffen ist? Je nach Herkunft des Fangos sowie den Herstellungsprozess für die Fangopackung können die Preise stark variieren.
Unser Tipp: erkundigen Sie sich bei ihrer Krankenkasse, ob die Kosten für eine Fangoanwendung übernommen werden oder ob sie als Gesetzlich- oder Privat-Versicherter Selbstzahler sind und die Kosten vollständig übernehmen müssen.

Fangoanwendungen lassen sich übrigens auch für den Heimgebrauch nutzen und bequem online bestellen.

Nutzen Sie die heilende Fango Wirkung! In unseren Informationen erfahren Sie alles rund um den wertvollen Moorschlamm aus Vulkangestein und dessen weitreichende Effekte.

Genießen Sie die Tiefenwärme einer Fangopackung und sorgen Sie für nachhaltige Entspannung sowie Linderung von Schmerzen in zahlreichen Anwendungsgebieten.

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